Und
tschüs!
Am
Niederrhein, wo ich lebe, wird man bekanntlich direkt auf ‘nem Fahrrad
geboren. Den Allermeisten ist es, gleich ob glänzendes Luxusvelo oder
abgenudelter Drahtesel, dermaßen lieb und teuer, dass der Unterschied zu einem treuen
Haustier kaum einer ist.
Als
ich aus dem Bergischen Land hierher kam, konnte ich nur staunen, wie locker man
in meiner neuen Heimat einen Rasenmäher oder denkbar unförmige Kisten mit dem
Fahrrad transportiert, ein zweites in tollem Tempo mitführt oder bei Regen
einen Schirm trampelnderweise (und doch elegant) aufspannt. Und die Fachgeschäfte
haben viel zu tun: Täglich werden in der Fahrradwerkstatt meines eher kleinen Wohnortes über zwanzig Räder aufgefrischt, wie mir auf Nachfrage berichtet
wird.
Kürzlich
wurde ich allerdings Zeugin eines denkbar unsentimentalen Abschieds: Deutlich
genervt warf ein älterer Herr sein Fahrrad plötzlich ins Gelände, trat nochmal
nach und rief dem Gestell unwirsche Worte hinterher. Bestimmt war das kein Einheimischer!
Und ich fürchte, so wirklich sein Fahrrad war es auch nicht.
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