Danaer-Einladung
Kinders! Es ist mal wieder G l o s s e n – Z
e i t !
Wie gut, dass ich ganz geschmeidig gelaunt
bin (das ist deshalb, weil eins meiner Gedichte so viel Lob bekommen hat, dass
es mich schier aus dem Häuschen holt). Sonst wäre mir nämlich mehr nach Grauzone zumut: So heißt bekanntlich
eine Rubrik in der Künstlerzeitschrift Atelier,
wo alles angesagt wird, was irgendwie künstlerInnen-unlike, unkollegial,
zitronenpressenähnlich usw. daher kommt.
Ich bin ein vorsichtiger und skeptischer
Mensch, und immer wenn ich ein Ausstellungsangebot erhalte, das irgendwie nach
Ausgaben riecht, schaue ich dreimal hin und lasse mich auch auf keine
Sonderkonditionen ein (das hatte ich auch schon, weil meine Bilder so toll
sind, bräuchte ich „nur“ 200 € Galeriemiete zu zahlen, hahaaa).
Also konterte ich die – die – Einladung vor etwa einem Jahr mit der Nachfrage, ob ich denn
Miete zahlen müsse – irgendwie sagte mir mein Gefühl: Uffpasse!
Na-hein, nur Provision bei Verkauf. (Aber
offenbar, siehe unten, habe ich irgendwas dabei nicht geschnallt).
Ja, und dann machen wir das doch mit der
Ausstellung … alles klar, wunderbar.
Die Feinheiten nun standen absolut auf
Sparkurs. Getränke? Müssen die Künstler mitbringen. Gläser? Kaum welche da,
also auch mitschleppen. Flyer? Ein unübersichtliches Durcheinander, das
interessierte Gäste mehr verwirrt als zum Ziel führt. Ein Adressen-Suchbild. Und
unschön gestaltet.
Leider wurde von meinen Arbeiten nichts
verkauft, Provision fiel also nicht an oder ab.
Die Ursache fürs Nichtverkaufen liegt wohl eher
nicht bei mir, sondern beim „Vermittler“ (der die richtige Klientel nicht hat) –
da würde mir Atelier sogleich beipflichten.
Der nun fürs Nichtvermitteln Geld (nee, fürs Vermitteln – äh) haben möchte.
Hört sich Scheiße an, ist es auch. Aber, wie gesagt, an irgendeinem winzigen
Punkt im Weltgeschehen war ich abwesend, hab dem verschwurbelten Schäfchen-ins-Trockene-Vertrag wohl zumindest mündlich zugestimmt. Das wurde mir also jetzt gleich
mailwendend erzählt und dergestalt bekräftigt, dass ich im übrigen doch
Verständnis dafür haben müsse, dass man mir die Wände nicht kostenlos zur
Verfügung stellen kann. Hallo?
Ich bin Künstlerin, aber keine, die Galerie-Miete
bezahlt, bezahlen müsste. Zumindest dann nicht, wenn ich eingeladen, angefragt
werde! Merkts euch des!! Es gilt im übrigen – bis auf wenige Ausnahmen – als
dermaßen unprofessionell und unseriös, dass man diese Adressen am besten ganz
schnell aus der Vita rausschmeißt (ich geh jetzt mal g'schwind gucken … ;)
). Autoren können vom Pendant, dem so genannten DKZ-Verlags/un/wesen, leider auch ein Liedlein singen.
Denn es geht doch wirklich auch anders:
Kürzlich kam ich tatsächlich in den Genuss eines Ausstellungshonorars. Wo?
Bei der vielgeschmähten Kirche, in
dem Fall der evangelischen. Nicht immer ist das so möglich. Aber eine deutliche
Beteiligung an meinen Ausstellungskosten ist dort selbstverständlich. Und Gläser und Getränke muss man
da auch nicht apportieren, NIE.
Bild und Text: © Marlies Blauth
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