nächtliches
Tassentheater
es klingelt ein
bisschen:
zur Brummelmusik des Kühlschranks
tänzeln die
Mokkatässchen
mit ihren goldig
gewellten Rändern
im Schrank einen
Schritt nach vorn –
wo die Kaffeebecher
(diese SUVs)
drei Parkplätze freimachen:
sie haben
Frühstücksdienst
und sind ja so wichtig.
fast transparente
Teetassen klagen
über staubige
Nutzlosigkeit –
he, rufen die
Gebrauchten aus
der Spülmaschine,
kommt mit baden!
unmöglich, meldet
sich eine Vornehme:
wir haben ein
Sammeltassen-Arztattest
dürfen nur handge-s-pült
werden!
hallo ihr trüben
Tassen! schauen die
Teegläser ganz von
oben herab –
die bunten
Kinderbecher
sind schon ganz
klein.
Tassilo, komm an
Bord!
rülpst und hampelt
der Humpen.
die Akrobaten, die
Stapeltassen
proben ihr
großes Kunststück.
am Nachttisch wartet
die Schnabeltasse
auf bessere Zeit.
der
Einweg-Kaffeebecher
liegt dunkelzerdrückt
im Müll –
dieses Gedicht entstand im Rahmen des frapalymo-Projekts
November 2017
Bild und Text: © Marlies Blauth
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen