Mittwoch, 24. August 2011

Ausstellung in der Salvatorkirche Duisburg/ Pressetext








Menschenbilder – Ausstellung in der Salvatorkirche Duisburg, Alter Markt/ Burgplatz, 47051 Duisburg

Vernissage am Sonntag, dem 4.9.2011 (mit „Fragmente aus ‚Der Weise‘ für Orgel von Norbert Laufer), um 11.15 Uhr

Dauer der Ausstellung 4.9. – 2.10.2011

Öffnungszeiten: Di – Sa 9 – 17 Uhr, So 9 – 13 Uhr

Künstler aus Meerbusch + Gäste




In Meerbusch (zwischen Düsseldorf und Krefeld gelegen) hat sich vor ein paar Jahren der Treff Kunst und Kirche formiert, ein lockerer Zusammenschluss von Künstlern verschiedener Sparten, Theologen und Interessierten verschiedener Berufe. Ausgehend von der Ausstellungstätigkeit Kunst in der Apsis der Evangelischen Kirche Osterath, hat dieser Kreis sowohl einige Projekte selbst entwickelt – zum Beispiel das Internetportal www.kirchen-kunst-kultur.de – als auch an einigen teilgenommen, beispielsweise an der Nacht der offenen Kirchen 2009. Seine Arbeit ist vorwiegend auf den Raum Meerbusch konzentriert, hat aber durchaus das Ziel, den Radius zu vergrößern: So wurde Anfang 2011 eine Ausstellung mit Musikprogramm (Musik: Norbert Laufer) im Kunstraum Notkirche in Essen-Frohnhausen präsentiert; Thematik: Tagebuch – Stundenbuch.  

Jetzt zeigen wir ab dem 4.9.2011 (Vernissagetermin) in der Salvatorkirche in Duisburg Menschenbilder, einen Ausschnitt aus verschiedenen Standpunkten und Möglichkeiten zum Thema Mensch:

Die Bildhauerin Gisela Bretz (*1941 – Ausbildung an der Westdeutschen Akademie für Kommunikation, Studium u. a. bei Johannes Dröge und Qi Yang) arbeitet bevorzugt mit Stein, die Ursprünglichkeit des Materials ist ihr wichtig. Daher bearbeitet sie ihre Steine auch nur wenig – minimal, wie sie selbst sagt –, um die eigenwillige Aussagekraft zu erhalten, ja zu betonen, gerade im Zusammenhang der menschlichen Physiognomie.

Ilse Petry-Ambrosius (*1939 – Studium Grafikdesign in Mainz, weiteres Studium an der Kunstakademie Wien; Aufenthalte u. a. in Rom) zeigt symbolhafte, sakral wirkende Menschenfiguren. Die Linienführung in den Bildern betont das Miteinander, mitunter ergänzt durch eine aufgehende Sonne, die Trost und Hoffnung vermitteln soll.

Symbole spielen auch für Marlies Blauth (*1957 – Studium u. a. bei Anna Oppermann, Universität Wuppertal; Staatsexamen Kunst und Diplom Kommunikationsdesign) eine Rolle: Sie hat sechs Frauen die Attribute bestimmter Heiliger in die Hand gegeben, sie fotografiert und diese Fotos als Collagen malerisch und zeichnerisch bearbeitet. Auslöser für die Idee waren die leeren Nischen in der Salvatorkirche. Weitere (kleinere) Collagen von Menschen unterwegs runden diesen Part ab.

Wie hingehauchte, ganz feingliedrige Zeichnungen in experimentellen Techniken zeigt Inge Heinicke-Baldauf (*1955 – Studium Kunstpädagogik in Wuppertal, u. a. bei Marlies Blauth): Der Mensch als fragiles, sensibles Wesen, (gleichwohl mit einem Willen versehen) – das tragen diese Bilder uns zu. Entsprechend ist auch eine Steinskulptur (Kopf) angelegt: fast aufgelöst in eine feine Schraffur.
Die Künstlerin ist ein Gast aus Wuppertal.  

Von der Grafik her kommt auch Lore Schneider-Pohrt (Studium an der Werkkunstschule Köln und an der Kunstakademie Düsseldorf). Ihre klein- und mittelformatigen Radierungen und Zeichnungen befassen sich mit dem Menschen in der Gruppe, kommunizierend oder aber am Rande stehend. Experimentelles Arbeiten und das Anliegen, eine Art symbolisches Kürzel zu finden für die Gestalt des Menschen, sind typisch für die Künstlerin.

Menschengruppen, zufällig unterwegs im Alltag, sind auch Thema bei Arno Mair-Grüneklee (Studium der Visuellen Kommunikation an der FH Düsseldorf): Er bannt das auf Leinwand, was er sieht, den Menschen ungeschönt, so wie er ist, durch alle sozialen Schichten. Er fotografiert und skizziert und setzt diese Entwürfe großformatig um.

Ein zweiter Gast ist Wilhelm Schiefer aus Kaarst (*1935 – Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf, Studium u. a. der Kunstgeschichte in Bonn und Freiburg). In seinen großformatigen Bildern befasst er sich mit der Beziehung zwischen Zeit und Raum.


Alle Künstler/innen haben vielfach an interessanten und renommierten Orten ausgestellt, so Wilhelm Schiefer u. a. im Kulturforum Fransziskanerkloster Kempen, Lore Schneider-Pohrt im von der Heydt-Museum Wuppertal, Inge Heinicke-Baldauf im BKG-Studio in der Kunsthalle Wuppertal-Barmen, Marlies Blauth im Karl Ernst Osthaus-Museum Hagen, Ilse Petry-Ambrosius im Martius Staden Institut Sao Paulo, Brasilien; Gisela Bretz hat mehrere Male an der Biennale Kleinplastik in Hilden teilgenommen.

Mit dem Komponisten Norbert Laufer (*1960 – Studium Lehramt Musik/ Englisch und Komposition bei Jürg Baur an der Musikhochschule Köln) zeigt der Treff Kunst und Kirche, dass er nicht allein auf die Bildende Kunst fixiert ist.
Aus seinem 2006 in der Tonhalle Düsseldorf uraufgeführten Werk Der Weise. Symphonische Kantate nach Lessings Ringparabel Nathan der Weise, für vier Solisten und großes Orchester schrieb Laufer einige Teile des Orchestersatzes für Orgel um. Diese Musik unterstreicht die Menschenbilder einerseits thematisch, indem Menschen und ihre je ureigene Religion zueinander in Beziehung gesetzt werden; andererseits wirken die verschiedenen musikalischen Charaktere im Kirchenraum wiederum auf die Kunstwerke und machen damit die Vernissage zu einem vielschichtigen Sinnenerlebnis.  



Foto: Andreas Blauth 







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