Das Fremde und das Vertraute in der
Vergangenheit zu suchen, ist die Herausforderung der Urban Explorer.
Sind bewohnte und benutzte Zimmer
und Häuser bewusst geschmückt mit den Dingen, die unser Wesen, unseren Status
ausdrücken, so zeigen verlassene Gebäude ihr ungeschminktes, ehrliches Wesen.
Sie sind ein nicht katalogisierter, zufällig zusammengestellter
Ausstellungsraum des Vergangenen.
Das zeigen auch die Bilder von
Sebastian Schwarz: Menschenleere Orte, Zimmer, Friedhöfe, Produktionsstätten,
Krankenhäuser, Hotels, an denen seit Jahren die Zeit nagt, die verfallen, und
an denen von Menschenhand nichts verändert wurde.
Der öffentliche Raum, in dem wir uns
bewegen, ist überwacht und kontrolliert. Er hat eine Funktion, und der Mensch
fügt sich dieser: Eingekauft wird in der Mall, gegrillt wird an festgelegten
Plätzen im Park, getanzt wird in der Diskothek. An erlassenen Orten gibt es
keine Überwachungskameras, ihre Funktion ist aufgehoben und ihre Geschichte
bleibt verborgen. Diese Orte haben keine Aufgabe mehr, es ist nicht immer
ersichtlich, für wen und wozu sie einmal geschaffen wurden. Ihre Gestaltung ist
abgeschlossen, ihre Nutzung beendet, nun können sie ein ungesteuertes
Eigenleben entwickeln. Sie nützen niemandem mehr. Sie haben keine Aufgabe.
Sebastian Schwarz hat diese Orte
besucht, hat sie unangetastet gelassen und nur die Fotos mitgebracht. Eine
Inspiration für die Autoren , die für HALLER Nummer 7 ihre Geschichten
eingereicht haben. Sie erzählen von verlassenen Häusern, die verfallen, wieder
belebt werden, in denen der Geist der Vergangenheit spukt. Es sind
Stimmungsbilder und Kurzgeschichten, die von der Vernichtung von Orten, dem
Wiederfinden der Orte erzählen. Die Geschichten überraschen, schockieren,
beschreiben reale Begebenheiten und Unglücksorte oder ziehen uns in eine
mysteriöse Welt. Auch in dieser HALLER-Ausgabe sind unterschiedliche Genres
vertreten. Es lohnt sich, jede einzelne Geschichte auf sich wirken zu lassen,
ohne zu schnell die nächste zu verschlingen.
Zum Thema „Verlassene Orte“ wurde
eine unglaublich große Zahl an sehr guten Texten eingereicht, die das Format
einer Literaturzeitschrift sprengt. Wir haben uns daher entschlossen, diese
Texte in größerer Auswahl in einer eigenen Anthologie und damit in einem
eigenen Format als Taschenbuch zu veröffentlichen. Bitte sehen Sie sich hierzu
unsere Information auf dieser Seite an!
In der Literaturzeitschrift HALLER 7
sind vertreten:
Marlies Blauth: Auflösung
Axel Bölling: Unser Dorf soll schöner werden
Ralph Bruse: Das fünfte Haus
Markus Cremer: Tote Hoffnung
Marion Fischl: Vielleicht im
Nächsten Axel Bölling: Unser Dorf soll schöner werden
Ralph Bruse: Das fünfte Haus
Markus Cremer: Tote Hoffnung
Sabine Frambach: Schutzengelhaus
Susanne Haberland: Das Gräberfeld
Ilka Haederle: Das zweite Fenster
Oliver Henzler: Alte Häuser sterben langsam
Gabriele Horcher: Oma
Angelika Jehnes: Jägersruh
Ruth Kornberger: Pfauen klauen
Andrea Lauer: Zu Hause
Nicole Makarewicz: Verloren
Ruth Möbius-Hanssen: Die Tote in St. Lambertus
Florence Siwak: Der Hexentunnel
Peter Schnell: Der verwaiste Teddybär
Marlene Schulz: Haus am Fluss
Thomas Talger: o. T.
Salina Petra Thomas: Nummer dreißig
Nicola Vahlendieck: Tante Betty
Markus Weis: Die Kinder von Prypjat
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