Montag, 25. November 2013

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1000 kraniche


nein – hoffnung
kann man nicht trinken
aus den ewig verseuchten gewässern
der welt wächst die pest

das ist einfältig
sagt unsere vernunft
wir haben alles im griff
werfen uns plüschige teufelchen zu
und lachen

dabei steht der boshafte
dicht nebenan
und rührt die zukunft in seine töpfe
gründe mit ihm zu stürmen
finden wir überall

müsst ihr nicht glauben
er setzt seine zeichen wie es ihm passt –
gott hat euch schließlich
spaltbares material geschenkt
und nun schaut er zu
wie die gene der welt zerbrechen


tausend papiere zu falzen zu falzen
zu falzen
die liebe hineinzufalten
für die ewigkeit
mag einfältig sein –
aber weise:
einzig die liebe gedeiht
für uns

dies ist unser ruf
dies ist unser gebet
frieden zu schaffen in der welt*

*zu lesen auf dem Hiroshima-Mahnmal für Sadako, die 1955 an den Folgen des Atombombenabwurfs starb


© Marlies Blauth 2013



Dieses Gedicht entstand im Rahmen des frapalymo-Projekts von Sophie Paulchen.














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