Mittwoch, 26. November 2014

Herbststunde | 26












Die vornehmen Damen
meiner Kindheit

trugen Hüte
so groß wie Segel

während aus ihren Ärmelchen
schmale Hände rag-t-en

die einzelne Worte
auffingen wie einen Schmetterling
(„Pädagogik“ zum Beispiel)

und dabei zierliche Tassen
zum Mund bewegten

oder ein Gäbelchen Sandkuchen
(die Buttercremezeit war vorbei)

Und wenn ich wollen und selbstgestrickt
angehüpft kam – „guten Tach!“

durft‘ ich ein gnädiges Lächeln
nach Hause nehmen









Foto (digitale und manuelle Barbeitung) und Text: ©Marlies Blauth

frapalymo-Projekt 11/2014 – Thema „was vornehm ist“








3 Kommentare:

Michael Hermann hat gesagt…

Es ist genial, wie Du mit Worten und Sätzen umgehst, liebe Marlies.
... fast spielerisch.
... und hier lustig, ironisch, satirisch, sarkastisch ...
... oder ist es doch ernst gemeint?
Es ist toll!!!
LG,
Michael

Marlies Blauth hat gesagt…

Hallo Michael, *auch* ernst gemeint als autobiografisches Stimmungsbild - wobei ich die Gelegenheit zu schätzen weiß, endlich mal mit diesen vornehmen Schabracken abzurechnen ;) ;)

Danke für Deinen so positiven Kommentar!!

Michael Hermann hat gesagt…

... ich kann mir`s nicht verkneifen - lach mich kaputtttt!!!
... eine wunderbare Gelegenheit!
Herzlich,
Michael