im Wattenmeer
den Stacheldraht
habe ich abgelegt –
neben die Strandastern
als die Hoffnung mich
herauslockte für den Moment.
da war eine Tanzfläche
ausgerollt für mich
bis zum Horizont
hast du mich vertröstet –
ich bin mit der Sonne gewandert
du hast mir Salz und Lehm
auf die Zunge gelegt
was soll ich auch sagen.
vielleicht hast du mich gewarnt
irgendwann vielleicht
als ich die Meerschnecke
mir vor das Ohr hielt
um mich zu berauschen.
ich sehe die arglosen Wasser
in den Prielchen springen
meine Schritte singen hinüber
ob das die Flut aus Erinnerung ist
die meine Füße benetzt
meine Hände befeuchtet
und bald meine Stirn trifft.
ich kann nicht mehr denken
vor lauter Gegenwart –
sitze auf einer Insel zwischen
den Zeiten. die Hoffnung
ist eine Plastiktüte im Meer.
Bild und Text: © Marlies Blauth
Dieses Gedicht entstand im Rahmen des
frapalymo-Projekts Mai 2016.
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