Drinnen saßen stehend Leute/
schweigend ins Gespräch vertieft …
Es ist – Glossenzeit!
Wer mich kennt, weiß, dass ich aus
verschiedenen Gründen fast immer mit dem ÖPNV, dem Öffentlichen
Personen-Nahverkehr, unterwegs bin.
Selbstverständlich erlebt man dabei so
einiges, wobei ich jetzt nicht über saufende Mitfahrer berichten will,
schmuddelige Hinterlassenschaften oder jenen Fahrgast, der sich nicht einfach woandershin
setzte, sondern seinen Nachbarn erst noch mit den Worten brüskierte: „Sie riechen ekelhaft!“. Nein, so was überhaupt
nicht. Denn ungeachtet allgemeiner Meckerei kommt dies alles gar nicht so oft
vor.
Es geht um die Kommunikation mit den
Verkehrsbetrieben selber, wenn es wirklich mal was zu beanstanden gibt.
Das erste Mal lag ein Bus – eine Linie über
Land – durch einen Unfall auf der Strecke vor ihm fest und kam nicht bei mir
an. Da ich einen Termin hatte, nicht eine geschlagene Stunde warten konnte und
nun ein Taxi nehmen musste, versuchte ich, wenigstens einen Teil der Taxikosten
wiederzubekommen. Hat geklappt: ich bekam das Geld vollständig erstattet. Danke
an DB Regio (zumal es sich ja um „höhere Gewalt“ handelte)!
Und nochmal (danke an) DB Regio: Kürzlich
erlebte ich den etwas skurrilen Fall, dass ein Bus nicht den vorgesehenen
Bussteig anfuhr, auf dem ich mit einigen weiteren Möchtegern-Fahrgästen brav wartete, sondern einen
völlig anderen, der nicht mal in Sichtweite lag. Sprich: er ließ uns einfach
stehen. Ich bekam schnell und unkompliziert meine gesamte Fahrkarte erstattet,
obwohl dieser Fauxpas nur die letzten 15 km betraf. So einen guten Service war
ich von früher nicht gewohnt, da hieß es eigentlich immer: Tut uns leid, wir
werden uns bessern, blabla, blubblubb.
Dass diese Zeiten noch nicht ganz vorbei sind,
war allerdings klar. Vielleicht beflügelt durch die oben genannten zwei guten
Erfahrungen, schrieb ich jetzt an einen Verkehrsbetrieb, ansässig in einem
benachbarten Bundesland.
Wir hatten nämlich eine absonderliche
Preisgestaltung erlebt: Auf identischer Fahrstrecke kostete die kürzere
Entfernung knapp 10 € mehr als die längere. Also beschloss ich, mal ganz zaghaft bei dem
entsprechenden Verkehrsverbund anzuklopfen. Ich sach‘ ja dann nicht, dass ich
mir verarscht vorkomme, sondern bin höflich.
Also schickte ich die Fahrkarten hin und
beschrieb mein Problem(chen).
Nun bekam ich eine Antwort, nämlich eine
Mischung aus Vordruck (… tut es uns leid, … wir werden … eine gezielte
Überprüfung …) und dem Beweis, dass mein Brief niemals „richtig“ gelesen worden
sein kann.
Mit der Krönung „Beide Fahrscheine wurden
richtig ausgestellt“ endete die wunderbare Antwort. Vermutlich hat der Schreibtischmensch
das teurere Dings mit der längeren Fahrt assoziiert – wie man das eben so
macht. Aber darum gings ja gerade: ums Paradoxe.
Ein zweiter Versuch trug ebenfalls etwas matschige Früchte. Amtsschimmelwieherdeutsch, wieder als Fertigtext, der nicht recht
passt. Ich kann ihn aus Datenschutzgründen nicht ganz hier zeigen; nur so viel:
Eine
Änderung der Preisbildung für die von Ihnen befahrene Strecke können wir Ihnen
derzeit nicht in Aussicht stellen.
Himmel, hilf. Vielleicht beim nächsten Mal in
Gestalt eines Busfahrers, der uns ganz selbstlos rät: Lösen Sie weiter und
steigen Sie früher aus, dann sparen Sie zehn Euro. Wir wissen ja jetzt Bescheid
und halten ihn nicht für bekloppt.
Marlies Blauth
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