Nun wird es ernst: Das Geld ist überwiesen, mein Projekt Kohlestaub
hat also offiziell begonnen!
Inzwischen habe ich bereits ein Stück Eierkohle auf einer kleinen Haushaltsreibe
zu Staub zerkleinert. Draußen an der frischen Luft, denn ich will den Staub
weder einatmen noch andere Gefahren damit riskieren. Nachdem ich mich in meine Serie
Florale Ornamente eingearbeitet habe (und sie ist auch noch nicht
beendet), muss ich mich in die Eigenschaften der Kohle erst wieder
hineindenken. Auf diese Weise sind zwei sehr unterschiedliche Skizzen
entstanden (beide aus zerriebener Eierkohle): Eine Haldenlandschaft mit sehr rauer, grober Struktur, als Zweites die hauchzarte
Pinselzeichnung einer Kirchenruine. Ich mag es selbst kaum glauben, dass ich
bei beiden dasselbe Material, dasselbe Handwerkszeug benutzt habe, sogar der
Pinsel war gleich.
Halde. 30 cm x 40 cm, Kohlestaub/ Binder auf Leinwand. Man erkennt, dass zwei Stellen nachbearbeitet wurden und noch nicht getrocknet sind.
Ruine. 30 cm x 40 cm, Kohlestaub/ Binder auf Leinwand
Die Kirchenruine ist ein eigenartiges Konglomerat: aus Erinnerungen an meine
Kindheit, denn in der Dortmunder Innenstadt gab es damals noch viele Ruinen, die mich
immer wieder angstmachend beeindruckten; aus noch „frischer“ Erinnerung an die Stiftsruine
in Lippstadt, die, im 19. Jahrhundert baufällig geworden, einfach so stehenblieb, vielleicht, weil man in dieser Zeit sowohl Ruinen als auch gotische
Architektur liebte? – und meinem eher unterbewussten
gedanklichen Rumoren zum Zustand „der“ Kirche. Aber das ist ein Thema für sich.
Marlies
Blauth | 25. August 2020
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