Frühlingsanfang! Und genau
passend mein Stipendium III. Ich will mich mit floralen Ornamenten befassen,
anknüpfend an eine Serie, die ich bereits begonnen habe.
Mir war irgendwann aufgefallen,
dass ornamentale Darstellung von „Pflanzlichem“ auch in Religionen und
Konfessionen „erlaubt“ ist, die Bilder ablehnen. Offensichtlich ist der Drang
nach künstlerischer Ausgestaltung hin und wieder so stark, dass man eine Nische
suchte und fand.
Meine Kenntnisse zu Islam und Judentum sind zu gering, direkter Zugang ist nicht vorhanden und wohl kaum möglich. Vielmehr möchte ich mir Kirchen mit ornamentale Ausmalungen (oder auch Mosaiken etc.) ansehen, angefangen bei Fragmenten aus dem Mittelalter – da war das Ornament oft eher „Beiwerk“ für die Heiligendarstellungen – bis hin zur protestantischen Kirchengestaltung, die, namentlich im evangelisch-reformierten Bereich, Figürliches oftmals ablehnte. Vor allem im Jugendstil erlebte Ornamentales buchstäblich eine Blütezeit, auch in Kirchen.
Meine Bilder zeigen keine Ornamente im strengen Sinne, denn es gibt weder Symmetrie noch strikte Wiederholungen einer Grundform. Dennoch lehnen sie sich mit ihrem freien Spiel ähnlicher Formen (Blätter, Blüten), die oftmals durch spiralig gerollte Linien (Stängel) verbunden sind, an ornamentale Pflanzendarstellungen an.
Nun habe ich vor, mir verschiedene Kirchen mit Ausmalungen anzusehen (auch wenn nur sparsam benutzt oder nur noch wenig vorhanden), parallel dazu bietet die gerade erwachende Natur mit ihrer Formen- und Farbenvielfalt täglich neue Anregung.
Nach zwei Projekten mit fast
nur schwarzweißen Zeichnungen brauche ich unbedingt wieder: Farbe!
Marlies Blauth | 23. März
2022
Text und Bild © Marlies Blauth
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