mag sein, dass
in unserer zeit eine sehnsucht
nach vollendeter form liegt,
dass die splitter und fasern
der fragen uns nackt
und hilflos hinstellen,
dass wir träumen,
in früheren zeiten hätten
wir alles formvollendet
gelöst.
aber jede zeit hat ihre
rastlosigkeit, ihre resignation
angesichts zerschlagener utopie.
mag sein, dass der schmerz dann
in jeden nerv fährt,
amorphen albdruck gebiert.
dagegen der wunsch
nach sortieren,
formgebung, klarheit
könnte uns aufstellen
wie eine armee.
dann wären wir
hilflos und nackt
im gleichschritt.
Zeichnung und Text: © Marlies Blauth
Dieses Gedicht entstand im Rahmen des
frapalymo-Projekts Mai 2016.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen