Mittwoch, 6. Juli 2022

#Herbarium Tagebuch | 11

 




#Herbarium   Tagebuch | 11

 Kurzbesuch: Christuskirche Hagen-Eilpe

 




 

Nach einer Vernissage in der Hagenring-Galerie (Eilper Straße 71 – 75) muss ich mir unbedingt noch ein Eis in der Kuhbar kaufen – was mich wiederum eine Weile in Eilpe festhält, denn mit dem Eis kann ich in keinen Bus steigen.

Also schlendere ich durch diesen Stadtteil von Hagen, den ich, wie ich feststelle, viel zu wenig kenne. Immerhin weiß ich, dass die Christuskirche, etwas erhöht gelegen, etwa 120 Jahre alt ist und daher Ausmalungen besitzen könnte. Vielleicht ist sie ja offen (Chance gering), vielleicht gibt es florale Ornamente zu sehen?

Ich steige also, mein Eis schleckend, den Hügel hoch, finde alles recht idyllisch (man kann nicht von einer hektischen Hauptstraße auf einen Ort schließen, merke ich) – und sehe, dass gerade eine riesige Taufgesellschaft die Kirche verlässt und sich vor dem Portal fotografieren lässt. Jetzt braucht es das richtige Timing – zwischen Eis aufessen, die Feierfamilie in Ruhe lassen und Verhindern, dass die Kirche genau dann abgeschlossen wird, wenn ich hineinwill.

Geschafft! Ich werde, wohl von der Küsterin, gefragt: „Suchen Sie etwas?“ und komme mir einen Moment lang vor wie jemand, der heimatlos herumirrt. Aber in meinen Vernissage-Klamotten könnte ich natürlich auch zur Tauffamilie gehören und meine Brille vergessen haben. Ich kann schnell klären, warum ich hier bin, und darf auch Fotos machen. Nur … die Kirche hat helle Wände; es waren ursprünglich Ausmalungen da, aber das Kirchenschiff war komplett kriegszerstört und wurde später einfacher wiederhergestellt; wie so oft.













Aber ich habe gelernt, auf Details zu achten, und finde in ein paar Kassetten der Empore doch noch Florales, goldschimmernd in der Mittagssonne, zum Teil etwas verblasst. Und ein metallener ehemaliger Turmhahn begrüßt und verabschiedet am Ein- und Ausgang – als wollte er darauf aufmerksam machen, dass es neben „meinen“ Pflanzen auch noch die Tierwelt gibt.

 

Marlies Blauth | 3. Juli 2022

Text und Fotos © Marlies Blauth




(digitale Bearbeitung)







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